Dass Gewässer Lebensräume sind, haben die Verantwortlichen der Gemeinden aus den drei „Bachtälern“, Leimbach, Waldangelbach und Gauangelbach, früh erkannt. 1957 stand zum ersten Mal das Thema Abwasserbeseitigung auf der Tagesordnung. 1961 wurde der Verband gegründet, dem sich bis 1965 die meisten Gemeinden der drei Täler angeschlossen hatten. Dem Verband – inzwischen AHW (Abwasser- und Hochwasserschutzverband Wiesloch) gehören jetzt fünf selbstständige Gemeinden an. Geführt wird er wie eine Firma. Die Verbandsversammlung und der Betriebsausschuss beschließen und entscheiden, als Verbandsvorsitzender fungiert der Oberbürgermeister der Stadt Wiesloch und ums operative Geschäft kümmert sich eine professionelle Geschäftsleitung.
1966 wurde die Kläranlage des Verbandes in Betrieb genommen.
Seit damals floss viel Wasser „den Bach runter“ – Industrie siedelte sich an, die Bevölkerung wuchs, die gesetzlichen Bestimmungen über den zu erzielenden Reinheitsgrad des Abwassers und die Grenzwerte wurden erweitert. Seit dieser Zeit wächst die Kläranlage immer mit und wird ständig weiter technisch optimiert. Heute hat die Kläranlage 110.000 EW = Einwohnergleichwerte *
All diese Maßnahmen sorgen dafür, dass im Verbandsgebiet die Wasserwelt in Ordnung bleibt.
* Ein Einwohnergleichwert ist eine Richtzahl. Alle anfallenden Abwässer, häusliche und industrielle, werden pro Einwohner umgerechnet. Danach wird die Größe und Leistung einer Kläranlage bemessen.
Im Bereich Kraichgau/Odenwald fielen bei den schwersten Unwetterkatastrophen am 21.12.1993 und 28.6.1994 bis zu 250 Liter pro Quadratmeter Regen. Innerhalb von 3 Stunden haben sich die sonst kleinen Bäche in Flüsse und Seen verwandelt. Tausende von Menschen waren betroffen, mitten in den Ortschaften, hunderte Meter vom eigentlichen Wasserlauf entfernt, flossen die schlammigen Wassermassen bis über 2 Meter hoch zwischen den Häusern hindurch. Die schlimmen Hochwasser der letzten Jahre gingen nicht von den großen Flüssen aus, sondern von kleinen, unscheinbaren Gewässern.
Viele erinnern sich noch an das dramatische Hochwasser 1969, das Rauenberg und den Raum Wiesloch heimsuchte. Spätestens seit Mai 2003, als ein weiteres schweres Unwetter niederging, das besonders Wiesloch und Frauenweiler traf, war die gesamte Region sensibilisiert (RNZ, 2.6.2003). Sintflutartiger Regen, Hagelschlag, Sturm – Hochwasser – wieder traf es in unerwartetem Ausmaß eine Region mit kleinen Gewässern. Dächer wurden abgedeckt, Keller und Wohnungen überflutet, ganze Gebäudeteile weggespült. Menschen verloren ihr Hab und Gut, die Folgen für die Landwirtschaft waren erheblich. Allen war klar: Es musste gehandelt werden!
Im Januar 2004, ein halbes Jahr nach dem verheerenden Unwetter, übernahm der „Abwasserverband Leimbach-Angelbach“ zusätzlich zur Abwasserbehandlung die Aufgaben des Hochwasserschutzes und wurde in „Abwasser- und Hochwasserschutzverband Wiesloch (AHW)“ umbenannt.
Auch wenn man sie beim Rundgang auf dem riesigen Betriebsgelände kaum sieht – insgesamt 30 kompetente Kolleginnen und Kollegen, Schlosser, Elektriker, Mechaniker, Fachkräfte für Abwassertechnik, die wir auch ausbilden, Chemielaboranten, Gärtner, kaufmännische Mitarbeiter, IT-Spezialisten, sorgen professionell dafür, dass wir in den Haushalten beruhigt, aber nicht sorglos, das Wasser laufen lassen können. Gut zu wissen, dass im Klärwerk auch Umweltsünder ermittelt werden – die Abwasserprobe im Labor bringt's ans Licht. Und wer wusste vor seinem Besuch hier schon, dass die Kläranlage eine Aussendienstmannschaft hat, oder Betriebs-Fahrräder?
Mit dem Bike hat man es einfach leichter, die sportlichen Entfernungen auf der Anlage schnell zu überwinden.
Unser Aussendienst kontrolliert, nimmt Proben von Einleitungen ins Kanalnetz, überprüft die Kanäle, Hebewerke, Regenrückhaltebecken und die Industrie- und Gewerbebetriebe und die zahlreichen Hochwasserrückhaltebecken – aber das ist eine andere unendliche Geschichte.
Alle, die hier arbeiten, bringen eine hochqualifizierte Dienstleistung für uns und unsere Umwelt.
Ein wichtiger und sympathischer Service.
Die Abwassergebühren werden von den jeweiligen Verbandsgemeinden erhoben. (geben Sie auf der verlinkten Seite einfach den Suchbegriff "Abwassergebühren" ein, dann werden Sie auf die richtige Seite geleitet).
Beim AHW stehen der Mensch und das Wasser im Mittelpunkt.
Wasser in Bächen, Regenwasser, Abwasser und Hochwasser.
Der Mensch erwartet von uns eine sichere und ökologisch einwandfreie Abwasserentsorgung, einen verlässlichen und gesicherten Hochwasserschutz sowie einen respektvollen Umgang mit der Natur.
Daneben sind wir dem Umweltschutz verpflichtet.
Wir arbeiten aktiv an einer Energiewende mit und setzen auf umweltfreundliche Produkte.
Um diese Ziele für unsere Bürger und die Umwelt zu erreichen und zu erhalten, setzen sich unsere fachlich kompetenten und engagierten Mitarbeiter rund um die Uhr ein.